Hellomat Quarta


Quarta
Quarta 01.jpg
Grundlegende Infomationen:
Gerätetyp: Hellomat
Hersteller: Hellomat
Baujahr: 1980
Währung: DM
Spieleinsatz: 30 Pfennig
BAZN Nummernkreis: 421



Hellomat Quarta im Automatenmarkt

 

Gerätevorstellung


Detailliertere Gerätevorstellung:

 


Mit dem Hellomat Quarta (30 Pf-Spiel) versuchte der damals in Hellenthal in der Eifel ansässige Automatenhersteller „Busch Appartebau“ gewissermaßen das Spielsystem älterer Hellomat-Geräte wiederzubeleben, bei welchen Gewinnbeträge auf VIER Walzen verteilt wurden (wie z. B. bei den Geräten Hellomat 2000 und Hellomat Big Seven, beide etwa Mitte der 70er). Zwar waren die Hellomat-Geräte bekannt für ihre 4-Walzen-Maschinen, bei den fünf Vorgänger-Geräten aber (z. B. Hellomat Pharao und Hellomat Tauraus) wurde die vierte (rechte) Walze zum Füllen von Zahlenjackpots als zusätzlichen Spielanreiz genutzt und nicht mit Geldbeträgen versehen.


 

Beim Hellomat Quarta wird der Spielgast durch eine farbenfrohe Gestaltung der Spielwalzen erfreut


Da davon auszugehen ist, dass nicht alle Leser das Vier-Walzen-Spiel mit Gewinnbeträgen auf allen vier Walzen kennen, soll darauf an dieser Stelle noch einmal näher eingegangen werden. Die Ablesefenster der vier Walzen sind nach dem Schema „2-2-1-1“ angeordnet, wodurch sich vier Gewinnlinien ergeben. Die Walzen laufen von links nach rechts - nacheinander im Abstand von etwa 0,25 Sek. - an und stoppen nacheinander von links nach rechts, wobei der Spieler die linke Walze wie üblich nach ihrem ersten Stopp durch Betätigen der Start-Taste ein zweites mal anlaufen lassen kann. Die übrigen drei Walzen können bei Aufleuchten der Stop-Taste vorzeitig angehalten werden. Gewinne werden zunächst erst einmal generell über Kombinationen der ersten DREI Walzen gegeben (nach der klassischen Methode über alle 4 Gewinnlinien). Erscheint auf den ersten drei Walzen drei mal der gleiche Betrag so wird entsprechend gewonnen. Zeigt auch die vierte Walze einen Betrag welcher von den anderen drei Walzen angezeigt wird, so wird der Gewinn erhöht. Und beim Hellomat Quarta nicht etwa (wie bei den älteren Geräten) auf den Höchstgewinn von 3 DM, sondern es werden zusätzlich Sonderspiele gegeben. Bei Beträgen bis einschließlich 90 Pf sind dies 2, bei allen Beträgen ab 1,20 DM 3 Sonderspiele. Um die Besonderheit der vierten Walze kenntlich zu machen, sind dort alle Gewinnbeträge auf einem graufarbigem Kreis dargestellt.


 

Vier gleiche Beträge führen zu zwei oder drei Sonderspielen zusätzlich zum Geldgewinn


Ein Comeback feierte beim Hellomat Quarta der Joker. Dieser wurde allerdings von der vierten auf die dritte Walze vorverlegt. Darüber hinaus ist der Joker auch kein eigenes Symbol mehr. Anstelle dessen übernimmt das (auf allen vier Walzen vorhandene) König-Symbol auf der dritten Walze die Funktion des Jokers. Wie üblich kommt in Spielen, in welchen zusammen mit dem Joker zwei Gewinne angezeigt werden, nur die höherwertigere Kombination zur Anwendung. Erscheint Joker ohne eine sich daraus ergebende Gewinnkombination, so werden 30 Pf gewonnen. Die Anzahl verschiedener Gewinnbeträge auf den Walzen wurde im Vergleich zu den Vorgänger-Geräten um 1 auf sechs erhöht. Dadurch verringert sich die Häufigkeit von Kleingewinnen merklich, was auch durch die Wiedereinführung des Jokers das Spielgefühl betreffend nicht ausgeglichen wird. Das geht leider deutlich zu Lasten der Spielfreudigkeit des Gerätes. Der zusätzliche Gewinnbetrag war übrigens die 90 Pf. Darüber hinaus änderte sich die Darstellungsform der Geldbeträge auf den Walzen insoweit, dass fortan allen Gewinnbeträgen von weniger als 1 DM ein Strich und ein Komma vorangesetzt wurde (die Schreibweise für den 60 Pf-Betrag war also nicht mehr „ 60 “, sondern „ -,60 “). Der Harmonie des Gesamterscheinungsbildes des Gerätes war dies jedoch eher weniger förderlich. Im Gegenteil. In Verbindung mit den Beträgen auf der vierten Walze, welche wie erwähnt auf einem grauen Kreis dargestellt werden, sieht es geradezu eigenartig aus: Denn dort werden die Pfennigbeträge nach wie vor noch OHNE die Voranstellung des Striches und des Kommas dargestellt. Dadurch ergibt sich ein sehr „ungleiches“ Bild. Ungeschönt könnte man sagen, dass sich die Abteilung für die grafische Gestaltung der Geräte einen Gefallen damit getan hätte, die Darstellung der Beträge auf den Walzen so zu belassen, wie sie war.


Gewinne von Kleinserien (ab 2 Sonderspiele) bis hin zur 100er Serie werden durch die Könige auf den Walzen ermöglicht, und zwar wenn mindestens je ein König auf den ersten drei Walzen (oder auf allen vier Walzen) erscheint. Neben der Möglichkeit, Direktserien durch vier gleiche Beträge oder durch König-Kombinationen zu gewinnen, gibt es noch eine kleine, waagerecht verlaufende Lichtleiter. Die drei Felder der Leiter zeigen jeweils zwei gelbe Kronen auf grünem Grund. Analog dazu besitzen die beiden rechten Walzen je ein Feld mit einer solchen Krone. Erscheint die Krone in den beiden Fenstern der rechten Walzen, dann wird ein zusätzliches Feld eingeschaltet. Sind alle drei Felder eingeschaltet, so werden 3 Sonderspiele gegeben und die Leiter wird gelöscht.


 

Bei zwei Kronen rechts wird die Lichtleiter um eine Stufe erhöht. Ansonsten haben die Kronen keine weitere Bedeutung. Schade eigentlich...


 

Ist die Leiter voll erleuchtet, wir der Spielgast mit dem Gewinn von drei Sonderspielen belohnt


Wie schon beim Hellomat Bingo Royal besteht beim Quarta die Möglichkeit, angezeigte Gewinne (einmalig) zu riskieren. Der Risikovorgang besteht darin, dass eines der vier Zahlen-Felder im Risiko-Tableau ausgespielt wird (0, 1, 2 oder 3). Entsprechend der Zahl des aufleuchtenden Feldes werden gewonnene Beträge und/oder Sonderspiele multipliziert, wobei Resultate, die über 3 DM oder 100 Sonderspiele hinausgehen, auf diese Obergrenzen reduziert werden. In Sonderspielen können in Stellung 2, 3, 5, 7 und 9 des Sonderspielezählers die noch ausstehenden Sonderspiele riskiert werden. Im Gegensatz zum Hellomat Bingo Royal wurde beim Risikospiel insoweit nachgebessert, dass in den Serien nun die 3 DM Gewinne nicht mehr zum Risiko angeboten werden (da der Gewinn ohnehin nicht verbessert, sondern lediglich verloren werden kann).


 

Risikospiel der einfachen Art mittels Multiplikator-Ausspielung. Ähnliche Verianten gab es auch bei adp-adp-Gauselmann und NSM.


 

In den Sonderspielen können bis zu 9 der noch ausstehenden Spiele riskiert werden.
Pech nur, wenn dabei das Feld "0" aufleuchtet. Dann nämlich wird die Serie gelöscht...


 

Die Endchance. Ein für Hellomat-Geräte einziartiges Feature. Unabhängig davon, ob in einer
laufenden Serie bereits gewonnen wurde, werden bei Stellung 001 des Sonderspielezählers so
lange ein weitere Spiele gegeben, bis 3 DM gewonnen wurden. Dieses Feature fand man damals
auch bei den Mitbewerbern unter anderem (beim Merkur Venus und bei der Rotamint Exquisit Juwel).


Obwohl es sich beim Quarta erst um das zweite elektronisch gesteuerte Hellomat-Gerät handelte, flossen in die Entwicklung dieses Gerätes im Vergleich zum Vorgängergerät Bingo Royal schon einige technische Verbesserungen ein. So wurde beispielsweise das Test- und Service-Programm erweitert und einfacher bedienbar gestaltet. Die Abfrage der Walzenstellungen für die Gewinnauswertung wurde überarbeitet und funktioniert beim Quarta mit Lichtschranken (anstelle vorher mit Reed-Kontakten). Bei dieser Gelegenheit wurde auch gleich eine Walzenlauf-Überwachung eingerichtet, welche bei festsitzenden Bremsen oder Walzen, sowie bei Manipulationen eine Störung erkennt und das laufende Spiel als ungültig wertet. Eine Wiederherstellung der Spielbereitschaft ist in diesem Falle nur nach Ziehen und Wiedereinstecken des Netzsteckers oder durch Öffnen des Gerätes möglich. Selbiges gilt für Münzverklemmungen und klemmende oder zu lang betätigte Münzschalter. Um bei den Auszahlvorgängen flexibler zu sein, wurde die Auszahlung der großen Münzsorten in „Stapeln“ zu 10 DM gegen Einzelmünzauszahlung ersetzt. Zuvor wurden bei Auszahlungen aus den 2 DM- und 5 DM-Röhren mit einer Betätigung immer 5 bzw. 2 Münzen ausgezahlt, sodass sich dadurch immer 10 DM ergaben. Beim Einsatz in den elektromechanischen Geräten machte dies insoweit Sinn, dass bei der Auszahlung größerer Beträge immer ein Schritt von der Zehner-Dekade angezogen werden konnte, wenn ein Stapel 2 DM- oder zwei 5 DM-Münzen ausgezahlt wurden. Bei den CPU-gesteuerten Geräten jedoch konnte dies dann entfallen, da die Guthaben-Zähler hier elektronisch (und nicht wie vorher elektromechanisch) verwaltet werden. Glatte Summen bei Auszahlvorgängen sind dabei nicht mehr erforderlich, da elektronisch beliebige Beträge mit einer einzigen Operation hinzugezählt oder abgezogen werden können und dies direkt visuell auf den Displays dargestellt werden kann. Der Vorteil ist naheliegend: Bei der Möglichkeit, jede Münzsorte in einzelnen Stücken auszuzahlen, können beispielsweise 9 DM mit nur 3 Münzen (1 x 5 DM, 2 x 2 DM) ausgezahlt werden. Betätigte der Spielgast hingegen beim Bingo Royal oder älteren Hellomat-Geräten die Rückgabe-Taste, um einen Betrag von 9 DM auszahlen zu lassen, so wurden neun einzelne 1 DM-Stücke ausgezahlt.


Fazit: Ein wunderschönes Gerät. Optisch sowieso. Die farbliche Gestaltung entspricht voll dem Zeitgeist der späten 70er und frühen 80er (wobei an dieser Stelle ja immer darauf hingewiesen werden muss, dass das Geschmackssache ist...). Die markanten Laufgeräusche, sowie das Anlaufen und Stoppen der noch über Riemen, Welle und Rutschkupplungen angetriebenen Walzen und die noch in den Kinderschuhen steckende akustische Untermalung des Spielablaufes durch kurze Tonfolgen aus dem Lautsprecher, sind für den Freund der 80er und Hellomat-Geräte regelrechte Musik in den Ohren.


Autor: Sven Schreiber


Technische Informationen

Option Vorhanden? Typ?
Steuereinheit nein
Spielmodul Nein
Hobbymodus nein


Bekannte Fehler

Generationsübergreifende Fehler

Keine Daten.
(Quelle: Generation Hellomat 70er)

Wartungshinweise

Keine Daten.

Platinennummern

Keine Daten.

ROM-Prüfsummen

Keine Daten.

Gewinnmatrix

Keine Daten.

Bildergalerie

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