Superstar
Multimat Superstar 001.jpg
Grundlegende Infomationen:
Hersteller: Günter Wulff Apparatebau
Berlin GmbH
Baujahr: 1981
Währung: 30 Pfennig
BAZN Nummernkreis: 449



Gerätevorstellung

Als viertes und letztes Gerät der Multimatreihe kam Ende 1981 der Multimat SuperStar auf den Markt. Wie bei den drei Vorgängermodellen Multimat TipTop, TopStar und ProfiStar finden sich auch hier wieder zwei Spielsysteme in einem Gerät. Wie im Namen schon ersichtlich, das Super- und das Starspiel.Bis zum ersten Stop der linken Walze hat der Spieler die Möglichkeit, zwischen Star- und Superspiel zu wählen.

Im oberen Bereich befindet sich das Starspiel:

 


Das Star-Spiel, in dem es nur um den Gewinn von Geldbeträgen geht, hat seine drei Joker beibehalten und ist weiterhin das typische „Anwärm­spiel":

  • 1 Joker = DM 0,30
  • 2 Joker = angezeigter Betrag auf dem 3. Feld
  • 1 Joker + 2 gleiche Beträge = ange­zeigter Betrag
  • 3 Joker = DM 3,­-


Im Starspiel kann nicht riskiert werden.


Im mittleren und unteren Bereich des Gerätes befindet sich das Super-Spiel:

 


Das Hauptmerkmal dieses Gerätes ist die Möglichkeit, die linke Walze nach dem ersten Lauf um einen oder sogar zwei Schritte weiterzuschalten. So hat der Spieler die Möglichkeit, sich ein knapp verpasstes Symbol doch noch zu holen, wenn dieses links neben dem angezeigten Symbol zu sehen ist.

Im Anzeigefenster lassen sich die benachbarten Symbole gut erkennen. Wer es also auf Kartensymbole anlegt, kann diese durch steppen ins linke Fenster bringen, wenn sie nur knapp verfehlt wurden. Natürlich nur dann, wenn es das gewünschte Symbol gerade nicht geschafft hat, ins Anzeigefenster zu kommen. Ist es durchgelaufen, kann es auch nicht gesteppt werden.Das steppen funktioniert immer, egal welches Symbol angezeigt wird.

 

Selbstverständlich kann die linke Walze auch nachgestartet werden. Nach dem zweiten Lauf kann jedoch nicht mehr gesteppt werden.


Seriengewinn durch Zahlen:

Bis zu neun Sonderspiele können durch Zahlen in den Ablesefenstern direkt gewonnen werden.

Direkt gewonnene Sonderspiele können riskiert werden. Diese Funktion war Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre noch recht neu und nannte sich damals Doppelt oder Nichts. Durch nochmaliges Riskieren kann die Anzahl der gewonnenen Sonderspiele auch vervierfacht oder eben verloren werden. Die Chancen sind im Verhältnis 1:1

 

 


Realsiert wurde das Risiko über eine elektronische Schaltung, eine Kippstufe. Mit einer hohen Frequenz wird der Ausgang einer elektronischen Schaltung immer hin- und hergeschaltet. Der Zustand wechselt also ständig von 1 nach 0. Ist der Ausgang 1, wird der Gewinn verdoppelt, ist der Ausgang 0, wird verloren.

Gesteuert wird diese Schaltung von einem Zusätzlichen Kontakt am Bremsmagneten der rechten Walze. So lange der Bremsmagnet angezogen ist und die Walze läuft, schaltet auch die Kippstufe immer hin und her. Sobald die Walze angehalten wird, wird der Kontakt am Bremsmagneten geschlossen und das Hin- und Herschalten in diesem Moment beendet. Je nachdem, wie jetzt der Ausgang der Schaltung ist, wird verdoppelt oder verloren. Es wird also ganz zufällig mit gleichen Chancen ausgewürfelt, wie das Risiko ausfällt. Das Ergebnis steht aber mit dem Stillstand der rechten Walze fest.


Seriengewinne durch Kartensymbole:

Die Symbole Herz, Karo und Pik wurden beim SuperStar aufgewertet, das Kreuz dadurch aber auch abgewertet.

Bei drei gleichen Kartensymbolen erfolgt eine Ausspielung. Anders als beim Vorgängermodell ProfiStar sind nun alle Kartensymbole gleichwertig, es können bei jeder Ausspielung bis zu 100 Sonderspiele gewonnen werden. Dabei sind die Wahrscheinlichkeiten folgendermaßen verteilt:

10 Sonderspiele 45,45%

20 Sonderspiele 45,45%

30 Sonderspiele 4,13%

40 Sonderspiele 3,31%

50 Sonderspiele 0,83%

100 Sonderspiele 0,83%

Für den Spieler ersichtlich sind die Wahrscheinlichkeiten jedoch nicht. War es bei den Vorgängermodellen TopStar und SuperStar noch einigermaßen verständlich, dass die Gewinne ungleich verteilt waren, wurde der Spieler beim Multimat SuperStar darüber völlig im Unklaren gelassen.

Jede Gewinnmöglichkeit taucht auf dem Transparent nur einmal auf.

 


Dazu wird der Spieler auch noch hinters Licht geführt, denn die Häufigkeit, mit der die Lichter in der Ausspielung blinken entspricht nicht der tatsächlichen Häufigkeit der Gewinne.

Dazu muss man genauer erklären, wie die Ausspielung realisiert wurde:

Sobald drei gleiche Kartensymbole einlaufen, wird das Spiel unterbrochen. Der Motor, der die Nockenwelle antreibt, wird angehalten, die Starttaste blinkt, und der Gong ertönt.

Gleichzeitig wird der Motor für den Sonderspielezähler in Gang gesetzt. Die Umlaufkörper der Tableausteuerung mit ihren Schleifern, die über Rutschkupplungen angetrieben werden, drehen sich nun, sobald sie vom entsprechenden Magneten freigegeben werden. Das funktioniert genau so wie der Münzspeicher oder die Sonderspielanzeige, nur dass man die Anzeige nicht sehen kann.


 


 


Wenn die Start-Taste betätigt wird, wird der Magnet des linken Schleifers freigegeben. Der Schleifer läuft immer im Kreis, auf dem Stromlaufplan von unten nach oben und fängt dann wieder von unten an.


Bei jeder Umdrehung wird einmal der Kontakt Ü betätigt. Bei dieser Betätigung wird der Freigabemagnet des rechten Schleifers betätigt und der rechte Schleifer genau um eine Stufe weitergeschaltet. Der rechte Schleifer hat also nach elf Umdrehungen des linken Schleifers eine Umdrehung gemacht. Wenn bei Beendigung der Ausspielung der linke Schleifer in seiner Grundstellung stehen bleibt, entscheidet der der rechte Schleifer die Anzahl der Sonderspiele.

Die Gewinnabtastungen sind den Anzeigelampen (das X im Kreis) parallelgeschaltet.

Wie man hier gut sehen kann, werden also theoretisch bei elf Umdrehungen des linken Schleifers die Lampen für 10 und 20 Sonderspiele jeweils 55 Mal angesteuert, die Anzeigelampen für 50 und 100 Sonderspiele aber nur jeweils einmal. Das würde auch dem Spieler auffallen, denn durch die recht hohe Geschwindigkeit, mit der die einzelnen Anzeigen weitergeschaltet werden, wären die Lampen für 50 und 100 Sonderspiele nur kaum wahrnehmbar erleuchtet.

Hier hat man nun zu einem Trick gegriffen: Über die beiden Umschaltekontakte um werden zwei von fünf Anzeigestellungen für 10 und zwanzig Sonderspiele auf 50 bzw. 100 Sonderspiele umgeleitet. So werden dann bei elf Umdrehungen des linken Schleifers 10 und 20 Sonderspiele jeweils 33 Mal erleuchtet, 50 und 100 Sonderspiele jeweils 23 Mal. Lediglich 30 und 40 Sonderspiele bleiben unverändert und werden bei der Ausspielung kaum erleuchtet.

Über eine Zeitstufe wird die Ausspielung nach einigen Sekunden beendet. Dann werden auch die beiden Kontakte um wieder umgeschaltet und es werden die Sonderspiele mit der oben angegebenen Wahrscheinlichkeit gegeben.


Zum Vergleich die Ausspielung des Vorgängermodells Multimat Profistar, bei dem es nur einen Schleifer gab, der die Lichter von links nach rechts und wieder zurück laufen ließ. Dabei war genau ersichtlich, dass 50 und 100 Sonderspiele wesentlich seltener gegeben wurden als 10 oder 20.

 


Die Unterschiede zum Vorgängermodell Multimat ProfiStar:

  • Beim ProfiStar konnten die Kartensymbole auf der linken Walze für ein Spiel festgehalten werden; beim SuperStar kann die linke Walze gesteppt werden
  • Beim Profistar können nur bei Kreuz 100 Sonderspiele gewonnen werden; beim SuperStar sind alle Kartensymbole gleichwertig
  • Die Ausspielung hat sich geändert


Hier noch die Scheibentexte:

 

 


Technische Informationen

Option Vorhanden? Typ?
Hobbymodus Nein
Spielmodul Nein
NVRAM Nein
EZ mit Chip/Karte Nein
Steuereinheit Typ Nein
Spielmodul Typ Nein

Bekannte Fehler

Zählwerke verharzen, Zahnräder unter den Walzen brechen.

Generationsübergreifende Fehler

Tellerzahnräder brechen oft. Nockengetriebe verharzt.

Verschleiß der Zahnräder im Antrieb über dem Motor. Siehe Getriebezahnrad Rotomat (ausführliche Anleitung).


(Quelle: Generation Wulff Rotomat)

Wartungshinweise

Keine Daten.

Platinennummern

Keine Daten.

ROM-Prüfsummen

Keine Daten.

Gewinnmatrix

Keine Daten.

Bildergalerie

Technische Unterlagen