Schlüssel machen

Herstellen eines Schlüssels


Schlüssel machen
Schloss CES Rotomat 15.jpg
Grundlegende Infomationen:
Gerätetyp: Schloss
Hersteller: CES



Fehlerbeschreibung

Bei vielen Geldspielgeräten sind im Laufe der Zeit die Schlüssel verloren gegangen. Leider findet man immer wieder Geräte, die auf schrecklichste Art und Weise aufgebrochen wurden. Aufgebohrte Schlösser sind da noch harmlos. Aber man hat auch Geräte, die zwar ohne Schlüssel, aber immerhin nicht verschlossen sind. Man kann die Schlösser ausbauen. Neue Schlösser sind zwar noch zu haben, kosten aber zwischen 40 und 60 Euro das Stück.


Anleitung

Aber man kann sich den Schlüssel ja selbst machen. Dazu benötigt man einen Schlüsselrohling, bei CES Börkey 257K, bei Zeiss Ikon Börkey 658, der beim Schlüsseldienst so ca. zwischen drei und fünf Euro kostet. Außerdem benötigt man noch eine sehr dünne Metallfolie und einen entsprechenden Halter dafür. Beides und auch den Schlüsselrohling gibt es bei http://www.multipick-service.de Wichtig sind natürlich auch die Schlüsselfeilen, ein Sortimentskasten, ein Hammer, ein Splintentreiber 2mm, eine Schieblehre und etwas Pflegespray für Schließzylinder.

Wie man den Schlüssel machen kann, zeige ich hier am Beispiel eines CES Hebelzylinders aus einem Rotomat ASTOR.


Das benötigt man:

 



Das Schloß im Originalzustand:

 



Damit der Zylinderkern nicht herausfallen kann, ist er mit einem Stift gesichert. Dieser muß zunächst durchgeschlagen werden. Dazu schlägt man mit einem Splintentreiber durch das letzte Loch, sodaß der Stift auf der anderen Seite herauskommt. Er sollte ein gutes Stück aus dem Zylinder herausragen oder ganz herausfallen.

 



 



Hier die Metallfolie im Halter:

 



Es empfiehlt sich, ein wenig Zylinderpflegespray von hinten auf den Zylinderkern zu sprühen. Die Folie wird nun von hinten über den Kern geschoben:

 



Dieser Teil ist nich ganz einfach und muß mit viel Gefühl erfolgen. Am besten spannt man sich den Hebelzylinder vorsichtig in einen kleinen Schraubstock. Es geht aber auch gut in der Hand. Das muß man ausprobieren. Die Metallfolie muß natürlich da zwischen Kern und Zylindergehäuse geschoben werden, wo die Stifte sitzen, also in Flucht des Schlüsselkanals. Man kann die Folie jetzt von hinten so weit hineinschieben, bis sie an den letzten Stift stößt. Jetzt muß man den unbearbeiteten Schlüsselrohling langsam und vorsichtig bis hinten einschieben. Dabei vorsichtig die Folie weiter hineinschieben, Wenn der Schlüssel mit seiner abgeschrägten Spitze den Kernstift ins Gehäuse drückt, kann man genau an der Stelle, wo der Kernstift genau bündig ist mit dem Kern, die Folie weiter hineinschieben, bis sie an den vorletzten Stift stößt. Jetzt muß der Schlüsselrohling wieder ein Stück herausgezogen werden, bis der vorletzte Stift genau bündig ist und die Folie weiter zum nächsten Stift vorgeschoben werden kann. Es hilft manchmal, den Schlüsselrohling dabei achsial hin und her zu bewegen. Wie gesagt, es ist ein bißchen Fummelei und erfordert etwas Übung, ist aber gut zu schaffen.

 



Wenn man am ersten Stift angekommen ist, kann der Zylinderkern gedreht werden. Es ist sehr wichtig, daß man den Zylinder so hält, daß die Stifte nicht durch die Löcher herausfallen können. Die Stifte sollten jetzt genau gegenüber dem CES-Warenzeichen sein, also der Zylinder so gehalten, daß das CES-Warenzeichen genau auf dem Kopf steht und die Stifte oben sind. Das ist deshalb so wichtig, weil die Gehäusestifte von den Federn immer gegen den Kern gedrückt werden. Wenn der Kern nun herausgezogen wird, könnte sich sonst ein Gehäusestift in der Führungsnut fangen, in der normalerweise der eingeschlagene Stift sitzt.

Jetzt muß der Zylinderkern vorsichtig mit einem Stück Wasserleitung 10mm oder einem 10er Bohrer hinausgedrückt werden. Dabei dürfen die Stifte nicht aus dem Kern fallen. Die Wasserleitung oder der Bohrer sind wichtig, damit die Gehäusestifte nicht herausfallen.

 



Der Zylinderkern mit den Kernstiften sieht jetzt so aus:

 



Wenn man den Schlüsselrohling hineinschiebt (ist nicht erforderlich, hier nur zum besseren Verständnis), sieht das ganze so aus:

 



Ziel ist es nun, alle Kernstifte auf eine Ebene zu bringen, die sogenannte Trennlinie. Das sollte dann, wenn der Schlüssel fertig ist, so aussehen:

 



Damit das so aussieht, müssen die Kerben in den Schlüsselrohling gefeilt werden.

Aber zunächst sollte man die Kernstifte vorsichtig einen nach dem anderen der Reihe nach in den Sortimentskasten legen, so:

 



Es empfiehlt sich, beim ersten Stift zu beginnen und dann immer weiter nach hinten zu arbeiten. Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten, um die Kerben an der richtigen Stelle zu platzieren. Die erste ist, man steckt den Schlüsselrohling in den leeren Kern und markiert durch die Kernbohrungen mit einem Stift die Stellen auf dem Schlüsselrohling, wo später die Feile angesetzt werden muß. Die andere Möglichkeit ist, den Abstand vom Kernanfang zur Lochmitte des jeweiligen Loches zu messen und den gemessenen Abstand dann auf den Schlüssel zu übertragen und dort die Feile anzusetzen.

Am Kern

 



Am Schlüssel

 



Man beginnt nun, an der markierten oder abgemessenen Stelle, eine Kerbe in den Rohling zu feilen. Dazu nimmt man sich dann den entsprechenden Kernstift und füllt diesen wieder in den Zylinderkern und feilt die Kerbe so tief, bis der Stift genau bündig mit dem Kern abschließt. Dabei sollte man dann immer wieder den Stift herausnehmen und von oben kontrollieren, ob die Mitte der gefeilten Kerbe auch mittig zum Kernloch ist. Der Winkel der Kerbe sollte, dem Stift entsprechend, 110° betragen.

So könnte dann der fertige Schlüssel aussehen:

 




Bildergalerie